
Manchmal werden Dinge einfach so gemacht. Und nun steht die neue Ulrichskapelle an einer wunderbaren Lichtung, wenn man im Götznerberg den Eichbühelweg noch zwei Kurven weitergeht in Richtung Söle.
Begonnen hat es in der Familie Kranzl. Karoline war oft beim Bildstöckle in der Örfla, das den Arbeiten für den Hochwasserschutz weichen musste. Nun fehlte ihr dieser Ort der Ruhe, dieser Ankerplatz. Sie erinnerte sich an einen hohlen Baumstumpf Richtung Söle, wo Kinder zu Weihnachten eine Krippe gestalteten. Damit war die Idee geboren: Das wäre doch der richtige Ort für einen neuen seelischen Kraftort. Sie erzählte die Idee ihrem Mann Felix, einem Mann der Tat. Ein paar Tage später stand die Idee für eine Kapelle an diesem Ort und Anita Dünser stellte das Grundstück zur Verfügung. Viele Dinge fügten sich zusammen, tatkräftige Unterstützung kam von vielen Seiten. Zuletzt kamen sogar noch zwei ungeplante Dachrinnen dazu. Für Anita war schnell klar, dass die entstehende Kapelle dem hl. Ulrich geweiht sein soll, unserem Pfarrpatron.
So steht nun dieses Schmuckstück an ihrer Lichtung im Wald. Die Kapelle St. Ulrich lädt ein hinzuwandern oder vorbeizuspazieren, stehenzubleiben und innerlich einzukehren, Sorgen abzuladen, den Ort der Ruhe und Stille zu genießen. Der erste Termin zur Einweihung fiel buchstäblich ins Wasser. Beim zweiten Mal hat alles geklappt. Es war ein wunderbarer Sommerabend, die Wiese bereits im Schatten des Waldes. Im Rahmen eines stimmungsvollen Gottesdienstes weihte Pfr. Rainer Bühel die Ulrichskapelle ein, verbunden mit dem Dank an alle, die ohne langes Reden einfach gehandelt und diese Kapelle errichtet haben. Vor der Messe musste Pfr. Rainer sogar die Hostien halbieren, da niemand ahnen konnte wie viele Menschen zur Einweihung kamen, die in einer gemütlichen Agape endete. Die Ulrichskapelle wurde gesegnet, damit sie allen zum Segen werde, die hier vorbeikommen.
Markus Hofer