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Das Meschacher Pfarrhaus

 

In der Urmappe von 1857 mit der Hausnummer Meschach Nr. 398 signiert (später Nr. 430)

Bp .429, Gp 4139, erbaut 1823-1834 Pfarrpfründe Meschach, jetzt Meschach Haus Nummer 2

 

Den Bewohnern von Meschach war es seit vielen Jahren ein außerordentlich großes Anliegen, dass sie einen eigenen Seelsorger erhalten. Eine der wichtigsten Auflagen zur Genehmigung durch Bischof Bernhard Galura und das k.k. Kreisamt in Bregenz im Dezember 1820 war das Versprechen, ein Wohnhaus für den Kuraten zu errichten.

 

 

Pfarrhaus noch nicht gebaut:

 

Als am 21.12.1821 Johann Georg Benzer als erster Kurat in Meschach Einzug hielt, war das Pfarrhaus jedoch noch nicht fertiggestellt, obwohl das Bauholz schon viele Jahre „vorrätig“ war. Am 14. Mai 1823 schrieben die Meschacher Abgeordneten Johann Nägele, Johannes Lampert, Johannes Marte und Johannes Sonderegger in einem Brief an den k.k. Landrichter Dr. Sterzinger in Feldkirch, dass jetzt die richtige Jahreszeit und der geeignete Zeitpunkt wäre, den Bau eines Pfarrhauses im Rahmen einer Versteigerung auszuschreiben.

„Die Pläne liegen bei Gerichte zum Behufe der Ausschreibung vor.“

Drei Wochen danach ergeht folgende Antwort:

„Da wegen Mangel an Interessenten die gegenständliche Versteigerung nicht vorgenommen werden konnte, so erklärte sich die Gemeinde Meschach durch die anwesenden Deputierten, den Bau selbst übernehmen zu wollen“.

Unterschriften Sterzinger, Bechtold und die 4 Meschacher Vertreter:

Johann Nägele 1763-1836, Johannes Lampert 1756-1839, Johannes Marte, Johannes Sonderegger.

 

 

Der Bau verzögert sich abermals:

 

Am 14. August 1824 wurde dem Pfarrer von Götzis vom Verschwinden des Expositus Benzer berichtet. Dr. Walter Fehle schreibt im „Kirchablättle“ Nr. 49 vom Juni 2003: „Die Hintergründe des Verschwindens von Pfarrer Benzer sind sicherlich auch darin zu finden, dass er fast drei Jahre lang in einer baufälligen, feuchten Hütte hausen musste, deren Dach nicht einmal dicht war. Bei seiner Rückkehr am 20. September 1824 zog er ins neue Pfarrhaus, das zwar bei weitem noch nicht fertiggestellt, aber dennoch besser als seine vorige Behausung war.“

 

Kuraten in Meschach:

Benzer Joh. Georg 1821-1825
Häusle Josef Götzis 1825-1827
Metzler Josef 1827-1847

Amor Franz Provisor

1847
Thurnherr Thomas 1847-1849
Hilbe Joh. Georg 1849-1850
Huter Erhard, Provisor 1850
Schneider Josef 1850-1851
Zech Johann 1851-1860
Vith Johann 1860-1864

Bernhard Joh. Adam

1864-1865
Fink Joseph 1865-1899
Künz Johann 1899-1901
Moritz Ferdinand 1901-1905
Hutle Josef 1905-1913
Fink Hermann 1913-1921
Müller Wendelin 1921-1924
Knecht Alois 1924-1928
Kiene Rudolf 1928-1956
Kopf Roman 1974-1990

 

 

 

Einwohnerverzeichnis

1932 H. H. Kiene, Kurat
1942, 1955

Kiene Rudolf, Kurat Kiene Ferdinanda, Haushälterin

1956 Lampert Kurt, Straßenwärter und Lampert Christine, Hausfrau
1956 Türtscher Herbert, Bauarbeiter und Türtscher Ingeborg, Hausfrau
1976 Kopf Roman, Pfarrer i.R. Payr Gabriele, Haushälterin
1988 Kopf Roman, Pfarrer Schlattinger Josefine, Haushälterin
1999 Helmut und Waltraud Karlovitz mit Michelle, Lukas (1993-2004)
2005 Renovierung
2006 Markus Vallaster
2013 Wäger Bernd und Dittrich Liese Marie
2022 Familie Thilo Pfefferkorn

 

 

 

 

 

 

Brennholz für den Kuraten

Kirchablättle Nr. 69 vom Mai 2008:

 

Im Zuge der Errichtung der Kuratie verpflichteten sich die Bewohner von Meschach, einem jeweiligen Seelsorger jährlich 7 Klafter weiches und 7 Klafter hartes Brennholz unentgeltlich zum Pfarrhaus zu stellen.

Diese Verbindlichkeit wurde auf die im Jahre 1818 bestandenen 28 Häuser als grundbücherliche Reallast eingetragen und ging auf den jeweiligen Hausbesitzer über. Brach man ein Haus ab, so lag die Verpflichtung auf dem betreffenden Grundstück.

 

Bei der Neuanlegung des Grundbuches „vergaß“ jedoch der damalige Kurat Josef Hutle, diese Last anzumelden, woraufhin einige Hausbesitzer gegen eine Ablösesumme kein Holz mehr liefern wollten.

Dies führte zu einer Gerichtsverhandlung.

 

Nach dem ersten Weltkrieg stellte der Kurat Hermann Fink 1919 den Antrag, dass die Gemeinde Götzis die jährliche Holzmenge liefere, um die Meschacher Bevölkerung finanziell zu entlasten. Dies wurde im März 1927 in Götzis (gegen eine Entschädigung seitens der Meschacher von 1.500 Schilling) beschlossen.

 

Liste der Holzlieferanten aus dem Jahr 1838:

 

„Die Häuser und resp. Hausgüter in Meschach, worauf diese Reallast haftet, und unwiderruflich bleibt, sind mit ihrem gegenwärtigen Besitzer folgende:“

Haus Nr. 341 Steuer Distrikt Götzis Besitz Nr. 193 Besitzer Josef Anton Mittelberger etc.

 

Diese Auflistung der Hausbesitzer im Jahr 1838 ist eine der Grundlagen zur Erforschung der Häuserchronik.

 

G.S.

 

 


 

 


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Koordinator Jochen Berg

Steig 21, 6842 Koblach


kuratie.meschach@kath-kirche-amkumma.at

 

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