
Bereits der Einzug zum mächtigen Orgelspiel wurde zu einem Sinnbild der Zusammenarbeit. Vertreterinnen und Vertreter der Ortspfarren von Koblach, Götzis, Mäder und Altach zogen von vier Eingängen ein, um sich dann vor dem Altar zu versammeln und gemeinsam die Knie zu beugen. Pfarrer Rainer Büchel, Hauptzelebrant und Moderator des neuen Pfarrverbandes „Katholische Kirche am Kumma“, begrüßte sodann die zahlreichen Mitfeiernden. „Eins bzw. vereint werden, und trotzdem wir bleiben. Vom Ich zum Wir, aber auch wieder in umgekehrter Richtung“ lautete das Motto seiner Einführungsworte. Möglicherweise entdeckten dabei auch die Bürgermeister aller vier Gemeinden gewisse Ähnlichkeiten mit der Europäischen Union. Die Anwesenheit der Gemeindeoberhäupter lasse erfreulicherweise auf gedeihliche zukünftige Zusammenarbeit zwischen Politik und Kirche schließen, so Pfarrer Büchel und hieß sie herzlich willkommen.
Wie ein roter Faden zog sich die Ziffer vier durch den Ablauf der Messfeier. War es in der Lesung die Erscheinung Gottes in Gestalt von vier Lebewesen, so stellten in der Predigt Zweierteams die jeweiligen Charaktere der vier Pfarreien vor. Die Rede war z.B. von einem schmuggelnden Pfarrer, von früher kolportierten schlechten Charaktereigenschaften, von einem Sitzstreik vor einem Kirchenumbau, einem Beinahe-Bürgerkrieg vor einem Kirchenneubau, aber auch von großer Spendenfreudigkeit, und das nicht nur bei Kirchenbesuchern. Das jeweilige Zahlenmaterial über Einwohner, Taufen und Beerdigungen gab Einblick in die jeweiligen Größenverhältnisse, wobei mit einem Augenzwinkern auch der eine oder andere Vergleich angestellt wurde. Mit einem bzw. vier Geschenken „vo üs“ wurden Pfarrer Rainer die Bemühungen für gute Zusammenarbeit angeboten.
In einem besonderen Glaubensbekenntnis sowie im gemeinsamen „Vater unser“ wurde denn auch mit der Anrufung des Heiligen Geistes um Hilfe von oben gebeten. In die abschließende Segensbitte schloss Pfarrmoderator Rainer Büchel alle Anwesenden ein.
Die musikalische Gestaltung der Band „belong worship“ mit ihrer tiefgehenden, dennoch schwungvollen und jugendlichen Darbietung trug wesentlich zur fröhlich-festlichen Stimmung bei und motivierte zum Mitsingen.
Zum Schlusslied „Großer Gott, wir loben dich“ und einem klangvollen Orgelnachspiel zogen Gläubige, Ministranten und Zelebranten gemeinsam aus dem Gotteshaus. Auch die anschließende Agape vor dem gegenüberliegenden KUM wurde wiederum von allen vier Pfarren ausgerichtet, fand regen Anklang und wurde mit viel Lob bedacht.
Dem neuen Pfarrverband „Katholische Kirche am Kumma“ ist abschließend Kraft und Ausdauer zu wünschen, die „junge Pflanze“ so zu hegen und zu pflegen, dass sie wachsen und blühen kann.