Licht und Farben vermögen nicht nur einen Raum oder eine Landschaft zu verwandeln, sie wandeln auch Leben. Meist wird uns das erst bewusst, wenn sie fehlen.
Denken Sie nur an düstere Wintertage, wenn Nebel alles in grau hüllt, oder stellen Sie sich einen Sonnenuntergang in schwarz-weiß vor. Versuchen Sie nach zu spüren wie es wäre, ohne Augenlicht leben zu müssen, oder denken Sie an Zeiten der Trauer.
Wie sehr Licht den Menschen zu wandeln vermag, dafür ist der Evangelist Lukas ein leuchtendes Beispiel. Er war durchlässig für das Licht des Wortes, für diese Botschaft, die hell machte und Hoffnung verhieß. Er wusste als Arzt, wo die Menschen der Schuh drückte, wo ihr Leben nach Licht verlangte.
So steht er auch heute symbolisch im Licht unseres Kirchenfensters, in der Zerbrechlichkeit des Glases, die unser aller Leben ausmacht, und wir hören noch immer die Botschaft Jesu und spüren das Licht, das weit über Lukas hinausreicht. Menschliche Verkündigung geprägt von den Farben, den Lichterfahrungen und den Schattenseiten des Lebens.
Mehr denn je verlangt unser Miteinander lichtdurchlässige Menschen. Wenn wir bereit sind uns in dieses Licht zu stellen, dann wird die Frohbotschaft wieder an Wärme und Brillanz gewinnen, das Wort, das in der Bibel immer wieder als Licht bezeichnet wird, durch uns lebendig werden.
So gesehen erübrigt sich die Frage, ob die Geschichten, die uns überliefert sind, historisch belegbar sind, sondern ob das Heilende, Helle dieser Botschaft an uns erfahrbar wird.
Ich wünsche, dass uns im Blick auf unsere Kirchenfenster immer wieder ein Licht aufgehe.
Elisabeth Marx
Die Bilder der Kirchenfenster wurden von Bernhard Häusle zur Verfügung gestellt.
Fotoaufnahmen © 2009 by Bernhard Häusle
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